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Das A und O: Wertschätzung und Anerkennung!

Das A und O: Wertschätzung und Anerkennung!

„Genug gelobt ist besser als geschimpft“, lautet ein bekanntes Sprichwort, das ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Durch zahlreiche Auswertungen von Umfragen ist mir bekannt, dass Wertschätzung und Anerkennung maßgeblich zum Wohlbefinden und somit zur Produktivität in einem Unternehmen beitragen. Diese Aspekte betreffen sowohl Kolleg:innen als auch Vorgesetzte.

Einfluss von Wertschätzung und Anerkennung

Eine Unternehmenskultur, die von Wertschätzung und Anerkennung geprägt ist, wirkt sich signifikant auf das Wohlbefinden aus. Ich bin der Überzeugung, dass dies einer der Schlüsselfaktoren ist. Umgekehrt kann ein Mangel an Wertschätzung oft zu einer inneren Kündigung der Mitarbeitenden führen, begleitet von Dienst nach Vorschrift und häufigen Fehlzeiten.

Besonders ältere Beschäftigte sehnen sich nach Wertschätzung und Anerkennung. In diesem Zusammenhang gibt es eine interessante Studie vom finnischen Professor Juhani Ilmarinen, die zeigt, dass betriebliche Gesundheitsförderung in Verbindung mit einer wertschätzenden Führung die Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeitenden signifikant steigert.

Über einen Zeitraum von elf Jahren wurde die Arbeitsfähigkeit von Personen im Alter zwischen 51 und 62 Jahren beobachtet, und das Ergebnis wird in der Grafik deutlich dargestellt. Die Arbeitsfähigkeit zeigt eine deutliche Abnahme mit zunehmendem Alter, insbesondere wenn keine gezielten Maßnahmen ergriffen wurden (schwarze Linie). Durch Maßnahmen zur individuellen Gesundheitsförderung konnte diese Abnahme etwas abgemildert werden (graue Linie). Die Arbeitsfähigkeit stieg jedoch deutlich an, wenn sowohl individuelle Maßnahmen als auch verbessertes Führungsverhalten implementiert wurden (weiße Linie). Diese Studie verdeutlicht die entscheidende Rolle einer gesundheitsförderlichen Führung

Quelle: https://docplayer.org/5156781-Arbeitsfaehigkeit-in-der-eu-ziele-strategien-erfahrungen-ausblick-prof-dr-juhani-ilmarinen-finnish-institute-of-occupational-health.html

Was bedeutet Lob und Anerkennung?

Lob und Anerkennung bezieht sich auf die Arbeitsleistung eines Mitarbeitenden, die die Führungskraft anerkennt. Das kann in Form eines Lobes erfolgen. Dies sollte zeitnah und konkret geschehen. Also bezogen auf eine konkrete Arbeitsleistung. Z. B. „die Präsentation ist Ihnen sehr gelungen, vor allem die Zusammenfassung am Ende“. D. h. nicht nur allgemein, „haben Sie gut gemacht“. Lob und Anerkennung einer Teamleistung sollte sich an alle Mitarbeitenden richten. Einzelne Mitarbeitende lieber unter vier Augen loben.

Was bedeutet Wertschätzung?

Wertschätzung bezieht sich mehr auf die Person als Ganzes. Diese sind auf ihr Verhalten und ihre Handlungen zurückzuführen und langfristiger zu sehen. Wichtig hierbei, Wertschätzung nicht nur vortäuschen, sondern ehrlich sein. Nach längerer Betrachtung findet sich immer etwas Positives am Gegenüber.

Mehr Wertschätzung und Anerkennung: Tipps für das 1-Minuten-Lob

    • Die Mitarbeitenden zeitnah ansprechen und dabei ansehen.
    • Die konkrete Arbeitsleistung loben.
    • Mit Begeisterung sprechen und dabei Emotionen zeigen.
    • Dem Mitarbeitenden das Gefühl geben, dass es ehrlich gemeint ist.
    • Insgesamt soll bei dem Mitarbeitenden der Eindruck entstehen: „Gut gemacht – weiter so“.
    • Lob fürs Team an alle richten, Lob für einzelne Mitarbeitende im 4 Augen-Gespräch.
    • Selbstcheck für Führungskräfte – wie gesundheitsgerecht führe ich?

Führungskräfte nehmen ihren Krankenstand mit

In einer Studie wurde untersucht, welchen Einfluss Führungskräfte auf die Gesundheit der Mitarbeitenden haben. Dazu wurden Führungskräfte, die Mitarbeitende mit hohen Fehlzeiten haben, in Teams „gesetzt“ mit wenig Fehlzeiten. Die Führungskraft mit wenig Fehlzeiten im Team wurde entsprechend dem anderen Team zugeordnet. Das Ergebnis war erstaunlich: Die hohe Fehlzeitenquote änderte sich mit der „neuen“ Führungskraft. Das heißt, Führungskräfte haben einen Einfluss auf die Anwesenheitsquote und damit auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.

Selbstcheck: Wie gesundheitsgerecht führe ich?

Mit diesem Gesundheitscheck „Wie gesundheitsförderlich führe ich?“ können Vorgesetzte prüfen, wie gesundheitsförderlich sie führen. Der Check umfasst Fragen zu den Dimensionen der gesundheitsförderlichen Führung:

    • Wertschätzung und Anerkennung,
    • Interesse zeigen und Kommunikation,
    • Offenheit und Transparenz,
    • Betriebsklima/Motivation,
    • Stressbewältigung.

In weniger als 5 Minuten liegt das Ergebnis vor, wie gesundheitsgerecht Sie führen und wo noch Verbesserungspotenzial besteht. Das Ergebnis wird sofort mit Ihrem persönlichen Score angezeigt. Der Selbstcheck ist absolut anonym und wird ohne persönliche Angaben ausgewertet.

Hinweis: Der Selbstcheck zur gesundheitsförderlichen Mitarbeiterführung wurde von Dr. Anne Katrin Matyssek, do-care! entwickelt.

Möchten Sie mehr Wertschätzung und Anerkennung in Ihr Unternehmen bringen?

Hier finden Sie weitere Informationen. Gerne berate ich Sie unverbindlich. Nehmen Sie gerne Kontakt auf mit mir.

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