Category Archives for "Führungskräftetraining"

Mrz 02

5 Tipps Zur Mitarbeiter:innenbindung für Führungskräfte

By Gunda Cordes | Führungskräftetraining , Gesund Führen , Personalentwicklung

Die Mitarbeiter:innenbindung ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Sie beeinflusst die Produktivität, die Qualität, die Innovation und die Kundenloyalität. Doch wie können Führungskräfte die Mitarbeiter:innenbindung erhöhen und verhindern, dass gute Kräfte abwandern?

Hier sind einige Tipps, wie Führungskräfte die Mitarbeiter:innenbindung fördern können:

1. Klare Kommunikation

Kommunizieren Sie klar und regelmäßig. Die Mitarbeiter:innen wollen wissen, was von ihnen erwartet wird, wie ihre Leistung bewertet wird und welche Ziele das Unternehmen verfolgt. Eine offene und transparente Kommunikation schafft Vertrauen und Motivation. 

2. Feedback und Anerkennung

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Mitarbeiter:innen regelmäßig ein konstruktives Feedback erhalten und für ihre Arbeit angemessen anerkannt werden. Konstruktives Feedback hilft ihnen bei der Weiterentwicklung und beim Lernen, während angemessene Anerkennung zeigt, dass ihre Beiträge geschätzt und ihr Einsatz für den Erfolg des Unternehmens wertgeschätzt wird. Daher sollten halbjährlich oder am besten einmal im Quartal Feedbackgespräche mit den Mitarbeitern geführt werden, in denen sowohl positives als auch negatives Feedback gegeben und gemeinsam Ziele vereinbart werden. Dies kann dazu beitragen, die Mitarbeiter:innenbindung zu erhöhen. Ein Beispiel für ein Feedbackgespräch können Sie hier  anfordern.

3. Entwicklungsmöglichkeiten

Bieten Sie Entwicklungsmöglichkeiten an. Die Mitarbeiter:innen wollen sich beruflich und persönlich weiterentwickeln. Sie suchen nach Herausforderungen, Abwechslung und Lernmöglichkeiten. Eine gute Führungskraft unterstützt die Mitarbeiter:innen bei ihrer Karriereplanung und bietet ihnen passende Schulungen, Mentoring oder Coaching an.

4.  Positive Arbeitsatmosphäre

Schaffen Sie eine positive Arbeitsatmosphäre. Die Mitarbeiter:innen wollen sich wohl fühlen an ihrem Arbeitsplatz. Sie suchen nach einer guten Zusammenarbeit, einem respektvollen Umgangston und einer gesunden Work-Life-Balance. Eine gute Führungskraft fördert eine positive Arbeitskultur, in der die Mitarbeiter:innen sich gegenseitig unterstützen, Konflikte konstruktiv lösen und Spaß an der Arbeit haben. Das Führungskräfte Training Gesund führen setzt genau dort an. 

5. Mitarbeiter:innen einbinden

Binden Sie die Mitarbeiter:innen ein. Die Mitarbeiter:innen wollen mitreden können bei Entscheidungen, die sie betreffen oder interessieren. Sie suchen nach Möglichkeiten, ihre Meinung zu äußern, ihre Ideen einzubringen oder Verantwortung zu übernehmen. Eine gute Führungskraft bindet die Mitarbeiter:innen aktiv ein, indem sie ihnen Informationen zur Verfügung stellt, sie um Feedback bittet oder ihnen Entscheidungsspielraum gibt.

Fazit

Die Mitarbeiter:innenbindung ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis einer guten Führung. Eine gute Führungskraft kommuniziert klar und regelmäßig mit den Mitarbeiter:innenn, gibt ihnen Feedback und Anerkennung, bietet ihnen Entwicklungsmöglichkeiten an, schafft eine positive Arbeitsatmosphäre und bindet sie ein.

Indem eine Führungskraft diese Tipps befolgt, kann sie nicht nur die Mitarbeiter:innenbindung erhöhen, sondern auch das Potenzial der Mitarbeiter:innen entfalten und das Unternehmen zum Erfolg führen.

Weiteres Themen zum gesunden Arbeiten:

Das A und O: Wertschätzung und Anerkennung!

Führung auf Distanz

Psychische Gefährdungen reduzieren

Spagat zwischen Arbeit und Privat: Homeoffice 2.0

Quellen:

Mitarbeiter:innenbindung ist Aufgabe der Führungskräfte

Mitarbeiter:innenbindung: Sie steht und fällt mit der Führungskraft

Bindung der Mitarbeiter:inneninnen und Mitarbeiter:innen als Führungsaufgabe

Dez 08

Mitarbeiter:innengespräche wirkungsvoll führen

By Gunda Cordes | Arbeitssicherheit , Führungskräftetraining , Gesund Führen , Personalentwicklung

Haben Sie bereits Ihr jährliches Mitarbeiter:in Gespräch geführt? Oft möchten Vorgesetzte und Mitarbeiter:innen das Gespräch schnell hinter sich bringen. Führungskräfte müssen ggfs. Defizite ansprechen und es fehlt eine richtige Vorgehensweise. Mitarbeitende sind verunsichert, denn es geht um ihre Leistung des vergangenen Jahres. Also gehen beide mit einem mulmigen Gefühl zum Termin. Mit einer guten Vorbereitung ist ein entspanntes Gespräch möglich.

Jahresgespräch

Vielseitige Nutzung im Führungsalltag

Mitarbeiter:innengespräche können vielseitig genutzt werden. Zum Beispiel zur:

    • Ermittlung von Kenntnissen, Wünschen, Motiven,
      Zielen und Werten Ihrer Mitarbeiter,
    • Konfliktbehebung,
    • Definition von persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten,
    • Personal- und Leistungsbeurteilung,
    • Weiterentwicklung der Führungs- und Unternehmenskultur.

Gute Ergebnisse bringen klare Gespräche, in denen Führungskräfte unmissverständlich und respektvoll auch die Themen ansprechen, die für sie nicht funktioniert haben. Dies erfordert Mut, unterstützt sie aber, authentisch zu führen. Ebenso sollte den Mitarbeitenden Raum für die Darstellung ihrer eigenen Sichtweise gegeben werden, um dann gemeinsame Ziele zu formulieren. Hierin sollten die Randbedingungen für die Mitarbeiter:innen und Führungskräfte formuliert werden, die im kommenden Jahr (oder Halbjahr) für eine erfolgreiche Zusammenarbeit wichtig sind. Sie sollten gemeinsam vereinbart und schriftlich festgehalten werden.

Jährliches Mitarbeiter:in Gespräch: Frühwarnsystem für Zufriedenheit

Regelmäßige Mitarbeiter:innengespräche geben Einblicke in das derzeitige Betriebsklima. Sie ermöglichen, frühzeitig gegenzusteuern, wenn die Zufriedenheit unter den Mitarbetier:innen abnimmt. 

Der Termin für das jährliche Mitarbeiter:in Gespräch sollte frühzeitig gemeinsam abgestimmt werden. Damit haben die Beteiligten genügend Zeit für die Vorbereitung. Hierzu sollte eine offizielle Einladung erfolgen. Geben Sie Ihren Mitarbeitenden einen Vorbereitungsbogen, damit sie sich inhaltlich vorbereiten können. Auch für Sie als Führungskraft ist es wichtig, sich inhaltlich vorzubereiten. Ebenso spielt die persönliche Haltung mit der Sie ins Gespräch gehen eine Rolle.

Eine gute Vorbereitung unterstützt Sie und fördert einen entspannten Verlauf des Gesprächs.

Der folgende Zeitplan gibt eine gute Struktur vor:

Zeitplan für eine organisatorische Vorbereitung.

Wichtig ist, die vereinbarten Ziele schriftlich festzuhalten, um sie für das nächste Gespräch parat zu haben. Die Gespräche sollten in regelmäßigen Abständen stattfinden. Am besten 1 mal pro Quartal für ca. 30 bis 45 Minuten. 

Eine Grundlage für das anstehende jährliche Mitarbeiter:in Gespräch bietet unser Leitfaden zur inhaltlichen Vorbereitung, den Sie unten anfordern können.

Weitere Interessante Themen rund um das Thema Führung finden Sie hier:

Gesunde Führung kostet kein Geld.

Wissen Sie, ob Sie gesundheitsförderlich führen? Machen Sie den Boxenstopp für Führungskräfte.  

Oder interessiert Sie das Thema Old School: Hat die alte Führung ausgedient?

Möchten Sie unsere Arbeit kennenlernen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Wir beraten Sie unverbindlich und kostenfrei zu Ihren Themen.

Quelle: Handlungsempfehlungen der/Mitarbeitergespraeche (kofa.de)

Jul 13

Richtig abschalten – Milliarden Verluste durch erschöpfte Mitarbeitende

By Gunda Cordes | Führungskräftetraining , Gesund Führen , Personalentwicklung , Psychische Gefährdungsbeurteilung

Berufstätige, die nach der Arbeit nicht abschalten können, schlafen schlecht ein oder wachen nachts immer wieder auf. Die Erholungsfähigkeit sinkt und damit auch die Leistungsfähigkeit. Fehler nehmen zu, längeres Arbeiten ist notwendig und damit setzt eine Abwärtsspirale ein. Sieben bis acht Stunden Schlaf sind laut Forscher notwendig, um zu regenerieren. Die Frage ist, wie können Unternehmen ihre Fehlzeitenquote reduzieren, um Produktivitätsverluste zu vermeiden?

Laut der amerikanischen Rand Corporation entsteht dadurch ein volkswirtschaftlicher Verlust von etwa 60 Milliarden Euro im Jahr.

Einflussfaktoren für Schlafstörungen können sein:

Weitere Ursachen sind die Arbeitsbedingungen. Die häufigsten Faktoren für Schlafstörungen und Schlafmangel sind:

    • Früher Arbeitsbeginn
    • Arbeiten an der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit
    • Starker Termin- und Leistungsdruck
    • Häufige Überstunden
    • Nacht- und Wechselschichten
    • Erreichbarkeit nach Feierabend

Das können Arbeitgeber tun, um die Einflussfaktoren im Arbeitsalltag zu reduzieren und damit die Erholungsfähigkeit zu verbessern?

Diese 6 Tipps bringen Entlastung für die Mitarbeitenden, um Fehlzeiten zu reduzieren:

1.  Pausen

Laut Experten liegt die Zeitspanne, in der sich die Konzentration eines Menschen gleichbleibend halten kann, zwischen 4 und 6 Stunden. Regelmäßige Pausen (ob Frühstück oder Mittag) bringen Erholung und frische Energie. Ebenso sollten 11 Stunden Ruhezeit zwischen zwei Arbeitstagen liegen. Führungskräfte sollten sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und mit gutem Beispiel vorangehen.

Weitere Infos zu Bildschirmpausen finden Sie im Blogbeitrag hier.

2. Flexible Arbeitszeiten

Dort, wo es möglich ist, sollten flexible Arbeitsmodelle umgesetzt werden. Arbeitszeiten können so dem persönlichen Leistungshoch angepasst werden und unterstützen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

3. Arbeitsalltag optimieren

In zeitlichen Abständen kann es nutzbringend sein, die vorhandenen Teamstrukturen zu hinterfragen und zu optimieren. Hierzu bieten sich regelmäßige Mitarbeiter:innen Befragungen an. Fragestellungen zu Arbeitsaufgaben und Arbeitsorganisation finden sich in der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen.

4. Homeoffice ermöglichen

In den letzten beiden Jahren in der Pandemie hat sich gezeigt, Homeoffice ist – meist – problemlos möglich. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte es angeboten werden. Von dieser Regelung profitieren vor allem die Pendler.

5. Ergonomie am Arbeitsplatz

Muskel- und Skeletterkrankungen stehen an erster Stelle bei den Fehlzeiten. Die ergonomische Einrichtung der Arbeitsplätze ist daher wichtig. Es ist sinnvoll, die Mitarbeiter:innen mit in die Gestaltung einzubeziehen. Weitere Aspekte sind der Lärmschutz und Beleuchtung. Zu dem wäre zu überlegen, für die Mitarbeitenden eine regelmäßige „bewegte Pause“ einzuführen. Auch Krankenkassen bieten hierzu (meist) kostenfreie Angebote an. 

6. Erreichbarkeit kanalisieren

Bei Abwesenheit können Telefone auf die Zentrale oder Kolleg:innen umgestellt werden anstatt auf das Diensthandy. Das E-Mail Postfach kann so eingestellt werden, dass eingehende Nachrichten gesammelt und nur einmal pro Stunde angezeigt werden. Weiterhin können Absprachen über die Beantwortung von E-Mails und ihre Dringlichkeit getroffen werden.

Diese Tipps unterstützen die Mitarbeitenden, sodass die Abwesenheitsquote, die häufig zu Produktivitätsverlusten im Unternehmen führen, langfristig gesenkt werden können.

Jun 07

Das A und O: Wertschätzung und Anerkennung!

By Gunda Cordes | Führungskräftetraining , Personalentwicklung

„Nicht geschimpft ist genug gelobt“ und aus Erfahrung kann ich sagen, das trifft vollkommen zu. Aus vielen Auswertungen in Befragungen weiß ich, Wertschätzung und Anerkennung tragen entscheidend zum Wohlbefinden und damit zur Produktivität im Unternehmen bei. Das betrifft sowohl Kollegen:innen als auch Vorgesetzte.

Eine wertschätzende und von Anerkennung geprägte Unternehmenskultur trägt erheblich zum Wohlbefinden bei. Ich würde behaupten, es ist einer der Schlüsselfaktoren. Im Gegenzug führt fehlende Wertschätzung nicht selten zur inneren Kündigung der Mitarbeitenden. Dienst nach Vorschrift und hohe Fehlzeiten können die Folge sein.

Insbesondere ältere Beschäftigte wünschen sich Wertschätzung und Anerkennung. Hierzu gibt es eine interessante Studie von Ilmarinen, die gezeigt hat, dass betriebliche Gesundheitsförderung in Verbindung mit wertschätzender Führung die Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeitende deutlich erhöht. 

Wertschätzung und Anerkennung im Unternehmen.
iStock.com/1220226078

Was bedeutet Lob und Anerkennung?

Lob und Anerkennung bezieht sich auf die Arbeitsleistung eines Mitarbeitenden, die die Führungskraft anerkennt. Das kann in Form eines Lobes erfolgen. Dies sollte zeitnah und konkret geschehen. Also bezogen auf eine konkrete Arbeitsleistung. Z. B. „die Präsentation ist Ihnen sehr gelungen, vor allem die Zusammenfassung am Ende“. D. h. nicht nur allgemein, „haben Sie gut gemacht“. Lob und Anerkennung einer Teamleistung sollte sich an alle Mitarbeitenden richten. Einzelne Mitarbeitende lieber unter vier Augen loben.

Was bedeutet Wertschätzung?

Wertschätzung bezieht sich mehr auf die Person als Ganzes. Diese sind auf ihr Verhalten und ihre Handlungen zurückzuführen und langfristiger zu sehen. Wichtig hierbei, Wertschätzung nicht nur vortäuschen, sondern ehrlich sein. Nach längerer Betrachtung findet sich immer etwas Positives am Gegenüber.

Mehr Wertschätzung und Anerkennung: Tipps für das 1-Minuten-Lob

    • Die Mitarbeitenden zeitnah ansprechen und dabei ansehen.
    • Die konkrete Arbeitsleistung loben.
    • Mit Begeisterung sprechen und dabei Emotionen zeigen.
    • Dem Mitarbeitenden das Gefühl geben, dass es ehrlich gemeint ist.
    • Insgesamt soll bei dem Mitarbeitenden der Eindruck entstehen: „Gut gemacht – weiter so“.
    • Lob fürs Team an alle richten, Lob für einzelne Mitarbeitende im 4 Augen-Gespräch.
    • Selbstcheck für Führungskräfte – wie gesundheitsgerecht führe ich?

Führungskräfte nehmen ihren Krankenstand mit

In einer Studie wurde untersucht, welchen Einfluss Führungskräfte auf die Gesundheit der Mitarbeitenden haben. Dazu wurden Führungskräfte, die Mitarbeitende mit hohen Fehlzeiten haben, in Teams „gesetzt“ mit wenig Fehlzeiten. Die Führungskraft mit wenig Fehlzeiten im Team wurde entsprechend dem anderen Team zugeordnet. Das Ergebnis war erstaunlich: Die hohe Fehlzeitenquote änderte sich mit der „neuen“ Führungskraft. Das heißt, Führungskräfte haben einen Einfluss auf die Anwesenheitsquote und damit auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.

Selbstcheck: Wie gesundheitsgerecht führe ich?

Mit diesem Gesundheitscheck „Wie gesundheitsförderlich führe ich?“ können Vorgesetzte prüfen, wie gesundheitsförderlich sie führen. Der Check umfasst Fragen zu den Dimensionen der gesundheitsförderlichen Führung:

    • Wertschätzung und Anerkennung,
    • Interesse zeigen und Kommunikation,
    • Offenheit und Transparenz,
    • Betriebsklima/Motivation,
    • Stressbewältigung.

In weniger als 5 Minuten liegt das Ergebnis vor, wie gesundheitsgerecht Sie führen und wo noch Verbesserungspotenzial besteht. Das Ergebnis wird sofort mit Ihrem persönlichen Score angezeigt. Der Selbstcheck ist absolut anonym und wird ohne persönliche Angaben ausgewertet.

Hinweis: Der Selbstcheck zur gesundheitsförderlichen Mitarbeiterführung wurde von Dr. Anne Katrin Matyssek, do-care! entwickelt.

Möchten Sie mehr Wertschätzung und Anerkennung in Ihr Unternehmen bringen?

Hier finden Sie weitere Informationen. Gerne berate ich Sie unverbindlich. Nehmen Sie gerne Kontakt auf mit mir.

Weitere Blogbeiträge zum Thema finden Sie hier:

Gesunde Führung kostet kein Geld

Old School hat die Alte Führung ausgedient?

Feb 17

Zahlen Sie auch für eine Leistung, für die Sie nichts bekommen?

By Gunda Cordes | Arbeitsschutz , Führungskräftetraining , Gesund Führen , Homeoffice , Personalentwicklung , Psychische Gefährdungsbeurteilung

Ein Blick in die Statistik zeigt: Die Schätzung der volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle durch Arbeitsunfähigkeit liegen laut BAuA im Jahr 2020 bei 87 Milliarden Euro. Der Verlust an Arbeitsproduktivität (Ausfall an Bruttowertschöpfung) beträgt 144 Milliarden Euro. Dies sind enorme Kosten für die Unternehmen und hier gilt es, dauerhaft Fehlzeiten zu reduzieren.

Quelle: BAuA, volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfähigkeit 2017 und 2020

Das Präventionspotenzial groß!

In den letzten Jahren ist bereits viel passiert. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) hat sich stetig weiterentwickelt. Vor allem in großen Unternehmen ist die betriebliche Gesundheitsförderung fester Bestandteil in der Unternehmensführung. Mittlerweile gibt es viele gesundheitsfördernde Maßnahmen für Beschäftigte. Es ist erwiesen, dass durch gesundheitsfördernde Angebote ein Return von 2,7 erreicht werden kann. Schaut man sich die Zahlen an, so ist das Präventionspotenzial groß.

Die Pandemie hat diese Entwicklung ins Stocken gebracht. Gerade werden die ersten Angebote in den Unternehmen wieder belebt. Das ist auch dringend notwendig, denn es zeigen sich zunehmend die Auswirkungen auf Körper und Psyche vor allem auch für die Mitarbeitenden im Homeoffice.

Mit dem Phänomen „Zoom-Fatigue“ haben sich bereits Wissenschaftler beschäftigt und in einer Studie wurden vor allem psychische Symptome wie Konzentrationsstörungen, Ungeduld und fehlende Balance genannt. Diese ersten Warnzeichen können längerfristig zu langen Fehlzeiten führen.

Laut dem Fehlzeitenreport der AOK haben die psychischen Erkrankungen inzwischen Platz 2 eingenommen. Sie machen gemeinsam mit den Muskel-Skelett-Erkrankungen bereits 1/3 der Erkrankungen aus. Die psychischen Erkrankungen führen zudem zu langen Ausfallzeiten: In der Regel dauert ein Fall 30,3 Tage und damit doppelt so lange wie der Durchschnitt.

Quelle: AOK-Fehlzeitenreport 2021

Viele Faktoren beeinflussen den Krankenstand

Gesunde Arbeitsbedingungen im Unternehmen helfen, krankheitsbedingte Fehlzeiten zu verringern oder zu vermeiden. Auch ein gesundheitsförderliches Verhalten der Mitarbeiter:innen trägt dazu bei. Ein gutes Betriebsklima hält größeren Krisen stand. Kolleg:innen sind eher bereit, Mehrarbeit durch krankheitsbedingte Fehlzeiten zu kompensieren. Eine gesunde Führung ist ein weiterer wichtiger Baustein für gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen.

Kosten durch Fehlzeiten

Unternehmen ermitteln die Fehlzeiten und diese sind in der Analyse eine wichtige Kennzahl, um zu sehen, wie es um die Gesundheit der Mitarbeitenden im Unternehmen steht. Was viele nicht genau abschätzen können, sind Kosten, die für die Ausfallzeiten entstehen.

Mit unserem Produktivitätsrechner können Sie ermitteln, welche Kosten Ihnen durch Arbeitsunfähigkeit in Ihrem Wirtschaftszweig entstehen*. Liegen die Zahlen im Anschluss vor, können gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um Fehlzeiten nachhaltig zu reduzieren.

Für die Ermittlung der Kosten gehen Sie folgt vor:

* Basis ist die Schätzung der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin). Diese ermittelt die volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle durch Arbeitsunfähigkeit. In unserer Rechnung werden die Bruttowertschöpfungsausfälle (Verlust an Arbeitsproduktivität) durch Arbeitsunfähigkeit ermittelt.

Weitere interessante Artikel finden Sie hier:

Kosten für Präsentismus doppelt so hoch wie für Absentismus.

Hohe Fehlzeiten: Unternehmen kümmern sich zu wenig.

Mai 28

Gesunde Führung kostet kein Geld!

By Gunda Cordes | Führungskräftetraining , Personalentwicklung , Psychische Gefährdungsbeurteilung

Zugegeben, dieser Satz ist ein wenig provokant. Aber er stimmt! In meinem heutigen Beitrag möchte ich darauf eingehen, welchen Einfluss Führungskräfte auf das Wohlbefinden ihrer MitarbeiterInnen haben und wie sie ihre MitarbeiterInnen unterstützen können.  Aber zunächst habe ich ein paar Fragen:

Haben „Führungsdefizite“ einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden?

Ja, Führungskräfte haben einen unmittelbaren Einfluss auf das Wohlbefinden ihrer MitarbeiterInnen. Die theoretische Annahme ist, dass es Übertragungseffekte gibt. Das heißt zum Beispiel, die Führungskraft zieht sich zurück, zeigt ein weniger engagiertes Führungsverhalten. Die Unterstützung der MitarbeiterInnen nimmt ab und diese verlieren ihre „Ressource“. Dazu laufen derzeit verschiedene Studien und erste Ergebnisse bestätigen:

    • Dass durch einen Burnout der Führungskraft das Burnout Risiko der MitarbeiterInnen sechs Monate später steigt.
    • Emotionale Erschöpfung der Führungskraft führt zu körperlichen Beschwerden der MitarbeiterInnen drei Monate später
    • Das „nicht abschalten können“, macht sich bereits 1 Woche später bei den MitarbeiterInnen bemerkbar.

Damit ist das Thema „Selfcare“ für die Führungskräfte enorm wichtig, wie dieses Zitat unterstreicht:

Der Mann, der zu beschäftigt ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker, der keine Zeit hat, seine Werkzeuge zu pflegen.

Welche Aspekte werden durch „Führungsdefizite“ noch negativ beeinflusst?

Genauso negativ ist das Thema Präsentismus (MitarbeiterInnen, die krank zur Arbeit kommen).

Präsentismus kostet den Unternehmen sehr viel Geld: Laut Initiative für Gesundheit und Arbeit betragen die Kosten für Präsentismus 2.400 Euro pro Jahr pro MitarbeiterIn (Maar, und Fricker, 2011) und damit mehr als doppelt so viel wie Absentismus (MitarbeiterInnen die wegen Krankheit zuhause bleiben).

Eine schwedische Studie hat ermittelt, dass ein als unaufrichtig, ungerecht und wenig vertrauenswürdig empfundenes Verhalten zu hohen Präsentismus Werten führt. Führungskräfte, die krank zur Arbeit kommen, übertragen dieses Verhalten auch auf ihre MitarbeiterInnen.

Lösungsansätze Gesund Führen und Einfluss auf die Gesundheit

Ein Lösungsansatz sind die 6 Dimensionen gesunder Führung, die aus Sicht von der Urheberin Frau Dr. Anne Katrin Matyssek den Kern der gesunden Führung darstellen und bezogen auf die Corona Situation gibt es hierzu folgende Lösungsansätze:

1. Loben und Wertschätzen
Zeitnahe Rückmeldung und spezifisch und nicht allgemein „das haben Sie gut gemacht“.

2. Interesse zeigen
Check-in in die Runde „Wie geht’s und was beschäftigt gerade am meisten“.
3. Einbeziehen
Klar definierte Meetings mit Agenda, Pausen, direkter Messaging-Kanal für schnelle Updates.

4. Offen und transparent sein
Eindeutige Mimik und Wortinhalt ohne Ironie, klarer Ausdruck.
5. Betriebsklima und Motivation
Virtuelle Treffen mit unterschiedlichen Teams organisieren, Team Challenges.

6. Stress reduzieren
Auf Belastungssignale (Körperhaltung) achten an frühere Erfolge erinnern.

Und das Wichtigste ist das Thema „Selfcare“ für die Führungskräfte. Denn dies hat, wie schon beschrieben, einen ungeheuren Einfluss auf das eigene Wohlbefinden der Führungskräfte, sondern auch unmittelbar auf die MitarbeiterInnen.

In einem eintägigen Workshop lernen Führungskräfte, wie sie gesundheitsgerechter führen, Selbstfürsorge betreiben und damit als Vorbild zu weniger Fehlzeiten im Betrieb beitragen können.

Möchten Sie wissen, wie gesundheitsgerecht Sie führen? Dann nutzen Sie den Selbstcheck „Wie gesundheitsförderlich“ führe ich.

Dieser Selbstcheck schafft Klarheit, in welchen Dimensionen der gesunden Führung Sie Ihre MitarbeiterInnen bereits gesundheitsgerecht führen und wo noch Ausbaumöglichkeiten bestehen.

Die Beantwortung dauert nicht mehr als 5 Minuten und ist anonym, es werden keine Daten gespeichert und das Ergebnis wird Ihnen sofort angezeigt.

Möchten Sie noch tiefer einsteigen? Dann hören Sie mein Interview bei den Wandelwerkern:

Gesunde Führung
Gesunde Führung

Quellen:

www.iab-forum.de/krank-zur-arbeit-praesentismus-ist-in-deutschland-weit-verbreitet/

https://www.iga-info.de/fileadmin/redakteur/Veroeffentlichungen/iga_Fakten/Dokumente/Publikationen/iga-Fakten_6_Praesentismus_2019.pdf

Studien zum Thema Übertragungeffekte von Franke, Ducki & Felfe aus 2015

Hinweis: Der Selbstcheck zur gesundheitsförderlichen Mitarbeiterführung wurde von Dr. Anne Katrin Matyssek, do-care! entwickelt.

Jan 18

Spagat zwischen Arbeit und Privat: Homeoffice 2.0

By Gunda Cordes | Arbeitsschutz , Arbeitssicherheit , Corona Virus , Führungskräftetraining , Homeoffice , Personalentwicklung , Psychische Gefährdungsbeurteilung

War es im ersten Lockdown selbstverständlich, dass die ins Homeoffice geschickt werden, sieht es inzwischen ganz anders aus. Inzwischen wird die Forderung laut, wieder mehr Möglichkeiten fürs Arbeiten im Homeoffice zu schaffen. Wie kann Arbeit im Homeoffice sicher gestaltet werden?

Eine repräsentative Umfrage von Bitkom Anfang Dezember ergab, dass 10,5 Millionen, d. h. jeder vierte Beschäftigte im Homeoffice arbeitet. Laut des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung können 40 % der Beschäftigten im Homeoffice arbeiten. So viel ist sicher, wir werden noch eine ganze Weile mit der Pandemie zu tun haben. Homeoffice 2.0 ist da: Es heißt wieder, viele Bälle in der Luft zu halten, um Arbeit, Kinder, Partnerschaft, Haushalt und Betreuung Familienangehöriger zu organisieren.  Dies führt nicht wenige an die Belastungsgrenze.

Homeoffice, Arbeit und Privatleben in Einklang bringen.
iStock.com/ra2studio

Eine Bilanz und wie es im Homeoffice sicher weiter gehen kann

Vereinbarung von Homeoffice

Grundsätzlich können zwei Formen unterschieden werden. Wenn die Arbeit nur kurzfristig und vorübergehend erfolgt oder Tätigkeiten ausgeführt werden, die keine Bildschirmtätigkeit voraussetzen, reicht eine mündliche Absprache zwischen Unternehmen und Beschäftigten aus. Ist eine langfristige Tätigkeit im Homeoffice in Form von Telearbeit gemäß § 2 Abs. 7 ArbStättV geplant, sollte diese schriftlich vereinbart werden.

Arbeitsschutz im Homeoffice

Auch wenn es zur Zeit kein Recht auf Homeoffice gibt, sind dennoch die Arbeitsschutzvorschriften zu beachten. Die Unternehmen stehen hier in direkter Verantwortung, sollten die gesetzlichen Vorgaben kennen und darauf achten, dass die Vorschriften eingehalten werden. Das ArbSchG fordert, das Belastungen ermittelt und auf deren Grundlage Arbeitsschutzmaßnahmen festgelegt werden. Gerade auch besonders im Homeoffice. Diese kann je nach Unternehmensgröße entweder mit vorheriger Befragung oder gleich als Workshop durchgeführt werden.

Eine arbeitsmedzinische Vorsorge (ArbMedVV) ist ebenso Pflicht wie die Einrichtung eines geeigneten Datenschutzes. Ebenso gilt auch im Homeoffice das ArbZG. D. h. ArbeitnehmerInnen müssen sich auch zu Hause an Regelungen zur Höchstarbeitszeit, Ruhepausen sowie das Verbot Sonn- und Feiertagsarbeit halten.

Gesetzlicher Unfallversicherungsschutz besteht auch im Homeoffice. Dieser beschränkt sich allerdings in der Regel nur auf den unmittelbaren Arbeitsbereich. Tätigkeiten, wie z. B. das Holen von Getränken sind nicht über die gesetzliche Unfallversicherung versichert.

Tipps, um Belastungen im Homeoffice präventiv vorzubeugen

Tipps für Führungskräfte

Regelmäßiger KontaktGerade jetzt ist ein regelmäßiger Kontakt und Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitern unerlässlich. Vereinbaren Sie Zeiten für ein 1:1 Online Meeting, um sich nach dem Befinden Ihrer MitarbeiterInnen zu erkunden.
WertschätzungBringen Sie Ihre Wertschätzung für das Engagement zum Ausdruck. Loben Sie eine gute Leistung spezifisch und nicht allgemein.
UnterstützungHolen Sie sich Unterstützung z. B. im Gespräch mit KollegenInnen, wenn Sie verunsichert sind.

Tipps für MitarbeiterInnen

TagesstrukturPlanen Sie Ihren Arbeitstag mit Aufgaben und Aktivitäten und Pausen ähnlich wie Ihren Arbeitstag im Büro.
Soziale KontakteBleiben Sie in Kontakt mit KollegenInnen und verbreden Sie sich auch privat z. B. zu einem Spaziergang mit einer Person.
Work-Life-BalanceRichten sie sich, wenn möglich einen Arbeitsplatz im separaten Raum ein, wenn das nicht geht, nutzen Sie einen Sichtschutz (z. B. Paravent), um die Arbeit bewusst auszublenden. Beenden Sie Ihren Arbeitstag bewusst, indem Sie die Kaffeetasse wegstellen. Treffen Sie klare Absprachen mit der Familie, wann Sie ungestört arbeiten – z. B. mit einem Zettel an der Tür und wer wann für was zuständig ist.
Kleine Pausen und HighlightsMachen Sie spätestens nach 30 – 45 Minuten eine klein Pause und gönnen sich einen Kaffee oder einen Snack für mehr Energie.
BewegungBauen Sie Arbeitspausen ein und gehen ein mal kurz nach draussen zum frische Luft schnappen. Bewegen und strecken Sie sich.
BelohnungErstellen Sie eine Liste mit schönen Dingen, die Sie unter den gegebenen Umständen unternehmen können. Mit einem Freund/Freundin treffen oder einen Onlinespieleabend organisieren.
Unterstützung suchenWenn es doch einmal zu viel wird und Ihnen alles über den Kopf wächst, nehmen Sie die Hilfe der Telefonseelsorge in Anspruch unter 0800 111 0 111 oder 116 123.

Tools zum Homeschooling für zu Hause

Auch das Homeschooling geht in den zweite Runde. Diese Übersicht „Homeschooling Tools für zu Hause“ bietet einen guten Überblick der meist kostenlosen Tools und Plattformen, zur Unterstützung Zuhause.

Fazit

Jetzt und zukünftig geht es um die Umgestaltung des gesamten Arbeitsbereichs der Beschäftigten. Hier gilt es, die Übergangslösungen gründlich zu prüfen, die Vor- und Nachteile herauszuarbeiten, die offenen Fragen zu klären. Hierfür bietet die Gefährdungsbeurteilung eine ausgezeichnete Grundlage, um die Arbeit im Homeoffice nachhaltig gesund zu gestalten.

Links

https://www.inqa.de/DE/wissen/schwerpunkt-covid/home-office/rechtliche-aspekte-home-office.html;jsessionid=6CD731A058F318305B18D0207E521C61.delivery1-master

https://www.unfallkasse-nrw.de/service/nachrichten/7-tipps-um-die-psychische-gesundheit-im-homeoffice-zu-staerken-1514.html

Weitere Informationen

https://www.fachanwalt.de/magazin/arbeitsrecht/arbeitsmedizinische-vorsorge

https://www.inqa.de/DE/wissen/schwerpunkt-covid/home-office/rechtliche-aspekte-home-office.html;jsessionid=6CD731A058F318305B18D0207E521C61.delivery1-master

Nov 27

Selbstcheck: Wie gesundheitsförderlich führe ich?

By Gunda Cordes | Führungskräftetraining , Personalentwicklung

Der Boxenstopp für Führungskräfte

Dieser anonyme Selbstcheck umfasst Fragen zu den sechs Dimensionen der gesundheitsförderlichen Führung: Lob/Wertschätzung, Interesse zeigen, Kommunikation, Offenheit und Transparenz, Betriebsklima/Motivation, Stressbewältigung.

Gesunde Führung
Istock.com/Victor Metelskiy

In weniger als 3 Minuten wissen Sie, wie gesundheitsgerecht Sie führen und wo noch Verbesserungspotential besteht. Sie erhalten sofort das Ergebnis mit Ihrem persönlichen Score.

anfordern

Ein weiterer Blogbeitrag geht auf das Thema Anerkennung und Wertschätzung ein und wie wichtig es ist für Führungskräfte, diese mit in ihren Führungsalltag einzubauen.

Hinweis: Der Selbstcheck zur gesundheitsförderlichen Mitarbeiterführung wurde von Dr. Anne Katrin Matyssek, do-care! entwickelt.

Apr 29

6 Tipps wie Corona und Homeoffice gelingen kann

By Gunda Cordes | Arbeitsschutz , Arbeitssicherheit , Corona Virus , Führungskräftetraining , Homeoffice , Psychische Gefährdungsbeurteilung

Corona und Homeoffice kann das gelingen? Dieser Frage möchte ich in diesem Beitrag nachgehen und Ihnen 6 Tipps an die Hand geben. Seit einigen Wochen befinden wir uns im Ausnahmezustand. Einkaufen wird zum Spießruten laufen. Selbst der Spazierweg will gut geplant sein, damit der nötige Sicherheitsabstand gewahrt bleibt. Tagtäglich rauschen neue Meldungen über Bildschirm, Smartphone oder Monitor (verzeihen Sie diesen altertümlichen Begriff). Auch zum Thema Homeoffice gibt es schon etliches im Netz zu finden. Als BGM Fachfrau ist mein Augenmerk sowohl auf Ihren Arbeitsplatz als auch auf Ihr Wohlbefinden gerichtet.

Arbeit im Homeoffice

Hier nun meine 6 Tipps zur Unterstützung im Homeoffice:

Arbeiten im Homeoffice

Schaffen Sie sich eine Umgebung, die signalisiert: Das ist Ihr Arbeitsplatz. Wenn möglich in einem separaten Raum. Ein Raumteiler grenzt den privaten vom Arbeitsbereich ebenso gut ab. Auch ein Kellerraum könnte kurzfristig zum Büroraum umfunktioniert werden. Machen Sie sich es schön und schaffen Sie eine Wohlfühlatmosphäre. Ein paar frische Blumen können Wunder wirken. Ein aufgeräumter Arbeitsbereich trägt zusätzlich zum Wohlbefinden bei. Als digitales Organisationstool Tool kann ich OneNote sehr empfehlen. Mit unterschiedlichen Notizbüchern gelingt es, alle Aufgaben im Blick zu haben und schnelle Notizen festzuhalten. Es gibt auch einige günstige collaboration tools wie Trello oder Asana, um nur einige zu nennen.

Noch ein kleiner rechtlicher Exkurs, den ich nicht außen vor lassen möchte:

Hier stellt sich als erstes die Frage, ob Ihr Homeoffice Arbeitsplatz entsprechend dem Arbeitsschutzgesetz eingerichtet ist. D. h. werden die Arbeitschutzrechtllichen Vorschriften eingehalten. Hier kommt der § 3 I 1 der ArbStättV zum Tragen. Hiernach ist der Arbeitgeber verpflichtet, zu prüfen, ob die Beschäftigten Gefährdungen beim Einrichten und Betreiben ausgesetzt sind oder ausgesetzt sein können und entsprechende technichsche, organisatorische oder persönliche Maßnahmen zu ergreifen. Eine Gefährdungsbeurteilung nach den §§ 5 und 6 ArbSchG  ist somit auch im Homeoffice durchzuführen. Unterstützung kann Ihnen hier auch der Betriebsrat geben. Dieser muss, sollte z. B. eine psychische Gefährdungsbeurteilung auf Grund der geänderten Arbeitsumgebung stattfinden – bei der Durchführung (§ 87 I Nr. 7 BetrVG) einbezogen werden.

Strukturen und Tagesablauf

Eine feste Struktur und Routine unterstützen Sie bei der täglichen Arbeit. Richten Sie Ihren Tagesablauf so ein, als würden Sie ins Büro gehen. Stehen Sie morgens zur üblichen Zeit auf, duschen und ziehen Sie sich Ihre „Bürokleidung“ an. Nach dem Frühstück können Sie sich mit einem kleinen Spaziergang mental auf den Arbeitstag einstellen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Das kann ganz schön herausfordernd werden. Ein Patentrezept gibt es nicht, da jedes Kind anders ist und je nach Alter andere Unterstützung benötigt wird.

Hilfreich finde ich z. B. folgendes:

Vereinbaren Sie mit Ihren Kindern, die Zeiten in denen sie arbeiten. Das geht natürlich nur mit den größeren Kindern. Beschriften Sie drei Zettel für Ihre Tür:

    • Tür ist zu, bitte nicht rein kommen
    • Tür ist offen, du kannst rein kommen
    • Frage: Musst du jetzt dringend reinkommen oder hat es Zeit bis später?

Vereinbaren Sie ein gemeinsames Mittagessen. Dies ermöglicht auch den Austausch und Rückfragen, ob Ihre Kinder noch Unterstützung bei den Aufgaben benötigen. Wenn beide Partner Zuhause arbeiten, könnten Sie sich aufteilen, um Ihren Kindern bei den Aufgaben zu helfen.

Bei kleineren Kindern wird es möglicherweise mit einer Aufteilung beider Partner über den Tag verteilt gut funktionieren. Legen Sie feste Zeiten fest, damit Sie und Ihr Partner Ihre Arbeitsaufträge erledigen können. Als Alleinerziehende schauen Sie, ob es an Ihrem Ort eine Notbetreuung gibt.

Kontakt halten innerhalb des Teams

Sprechen Sie mit den Kollegen ab, wann Sie erreichbar sind. Z. B. könnten sie über Outlook Termine blocken für erreichbar/nicht erreichbar und den Kalender mit Ihren Kollegen teilen. Ein morgendliches Stand-up gelingt auch virtuell, um sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen.

Sprechen Sie die Aufteilung der Arbeitszeit mit Ihrem Team ab, um so z. B. die Kinderbetreuung übernehmen zu können.

Sozialer Austausch  

In der Arbeitszeit könnte eine „social hour“ eingerichtet werden. Das Video bleibt an und sie können auf Zuruf arbeiten ganz wie im Büro oder gemeinsam einen „virtuellen Kaffee“ trinken, um über das Wochenende zu plaudern.

Auch im privaten Bereich können Sie Videokonferenzen mit Freunden einrichten zum gemeinsamen Online-Spielen oder gemeinsam ein „virtuelles“ Glas Wein trinken. Der soziale Kontakt unterstützt Ihre psychische Widerstandskraft (Resilienzfähigkeit).

Als Führungskraft im Homeoffice

Ein spannendes Thema und eine Chance auch für die Zukunft: Hier gilt es für Sie, sich als Führungskraft zurückzunehmen und die Kontrolle ein Stück weit loszulassen. Begreifen Sie sich mehr als Netzwerker*in und machen Sie sichtbar, was Ihr Team leistet.

Fazit

Die Arbeit im Homeoffice ist herausfordernd keine Frage. Allerdings eröffnet es auch die Möglichkeit, sich seine Arbeit freier einteilen zu können und trägt damit zur Work-life-Balance bei. Vor allen Dingen gewinnen Sie aber eines hinzu: Mehr Zeit für die Familie, mehr Lebenszeit durch die entfallenden Arbeitswege. Homeoffice kann gelingen mit klaren Absprachen und Regeln, viel respektvoller Kommunikation und Nachsicht.

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Nov 13

Zunehmender Fachkräftemangel als Innovationshemmnis

By Gunda Cordes | Führungskräftetraining , Personalentwicklung

Laut Studie sind die Unterschiede in der Produktivität zwischen kleineren und größeren Unternehmen im produzierenden Gewerbe mit 8 % am größten. Im tertiären Sektor, der alle Dienstleistungen umfasst, ist die Arbeitsproduktivität im Durchschnitt und über den Zeitverlauf jedoch gleich hoch. Wesentliche Ursachen für das stagnierende Produktivitätswachstum sind dabei zwei Faktoren: Hohe Kosten und ein zunehmender Mangel an Fachkräften.

Zur Ursachenbekämpfung empfehlen die Autoren, sich vor allem auf Rahmenbedingungen konzentrieren, die besonders KMU helfen, ihre Produktivität zu steigern. Dazu gehören die Förderung von Forschungseinrichtungen, der Ausbau der digitalen Infrastruktur, der Abbau von Marktzutrittsregulierungen oder ein erleichterter Zuzug von internationalen Fachkräften. Aber auch eine größere Offenheit der Unternehmen selbst gegenüber Innovationen ist nötig.

Quelle: Bertelsmann Stiftung,

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Download Studie „Produktivität von kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland“, Herausgeber Bertelsmann Stiftung.

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