Kostenfalle Erschöpfung: Milliardenverluste durch Stress

Berufstätige, die nach der Arbeit nicht abschalten können, schlafen schlecht ein oder wachen nachts immer wieder auf. Die Erholungsfähigkeit sinkt und damit auch die Leistungsfähigkeit. Fehler nehmen zu, längeres Arbeiten ist notwendig und damit setzt eine Abwärtsspirale ein. Sieben bis acht Stunden Schlaf sind laut Forscher notwendig, um zu regenerieren. Die Frage ist, wie können Unternehmen ihre Fehlzeitenquote reduzieren, um Produktivitätsverluste zu vermeiden?

Laut der amerikanischen Rand Corporation entsteht dadurch ein volkswirtschaftlicher Verlust von etwa 60 Milliarden Euro im Jahr.

Einflussfaktoren für Schlafstörungen:

Einflussfaktoren Schlafstörungen

Weitere Ursachen sind die Arbeitsbedingungen. Die häufigsten Faktoren für Schlafstörungen und Schlafmangel sind:

  • Früher Arbeitsbeginn
  • Arbeiten an der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit
  • Starker Termin- und Leistungsdruck
  • Häufige Überstunden
  • Nacht- und Wechselschichten
  • Erreichbarkeit nach Feierabend

Das können Arbeitgeber tun, um die Einflussfaktoren im Arbeitsalltag zu reduzieren und damit die Erholungsfähigkeit zu verbessern?

Weniger ERschöpfung

6 Tipps zum Abschalten

  • 1
    Pausen

    Experten sagen, dass die Konzentration 4 bis 6 Stunden anhält. Regelmäßige Pausen und 11 Stunden Ruhezeit zwischen Arbeitstagen sind wichtig. Führungskräfte sollten als Vorbilder handeln

  • 2
    Flexible Arbeitszeiten

    Dort, wo es möglich ist, sollten flexible Arbeitsmodelle umgesetzt werden. Arbeitszeiten können so dem persönlichen Leistungshoch angepasst werden und unterstützen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

  • 3
    Arbeitsalltag optimieren

    Es ist sinnvoll, die Teamstrukturen regelmäßig zu überprüfen und zu verbessern, etwa durch Mitarbeiterbefragungen. Fragen zu Arbeitsaufgaben und Organisation werden in der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen behandelt

  • 4
    Homeoffice ermöglichen

    Im Verlauf der Corona Pandemie hat sich gezeigt, Homeoffice ist – meist – problemlos möglich. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte es angeboten werden. Von dieser Regelung profitieren vor allem die Pendler

  • 5
    Ergonomie am Arbeitsplatz verbessern

    Muskel- und Skeletterkrankungen verursachen die meisten Fehlzeiten, daher sind ergonomische Arbeitsplätze wichtig. Mitarbeiter sollten einbezogen werden, zudem sind Lärmschutz, Beleuchtung und regelmäßige „bewegte Pausen“ sinnvoll. Krankenkassen bieten oft kostenfreie Programme an

  • 6
    Erreichbarkeit strukturieren

    Anrufe können an die Zentrale oder Kolleg:innen weitergeleitet werden. E-Mails werden gesammelt und stündlich angezeigt. Klare Regeln zur Bearbeitung und Dringlichkeit von E-Mails sind hilfreich

Diese Tipps unterstützen die Mitarbeitenden, sodass die Abwesenheitsquote, die häufig zu Produktivitätsverlusten im Unternehmen führen, langfristig gesenkt werden können.